Abenteuer-Shanghai


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Yufo Si

Sehenswertes > Tempel

Der Jadebuddhatempel (Yufo Si) ist einer der Sehenswürdigkeiten Shanghais, die so ziemlich in jedem Reiseführer genannt und bei jeder Pauschalreise, die Shanghai im Programm hat, von der Reisebegleitung angesteuert wird.

Er befindet sich im Bezirk Jing´an und wurde im Jahr 1882 gegründet. Zwei Buddhastatuen wurden aus Birma über den Seeweg nach Shanghai gebracht. Das Besondere an den Statuen ist, daß jede aus einem einzigen Block Jade gefertigt wurden. Der sitzende Buddha ist 1,95 Meter hoch und wiegt drei Tonnen, der liegende ist etwas kleiner.

Der Tempel ist gut auf Touristen eingestellt. Der Eintritt beträgt 20 Yuan, für das Besichtigen des Jadebuddhas werden noch einmal 10 Yuan fällig, aber nicht nur dadurch finanziert sich der Tempel. Spenden werden gerne angenommen und wenn man richtig etwas springen lässt, dann bekommt man im Tempel für ein Jahr eine Statue mit dem eigenen Namen darunter. Wir reden hier aber von Beträgen ab 500.000 Yuan. Es scheint jedoch viele wohlhabende Menschen zu geben, die sich dieses besondere Vergnügen gönnen, denn es gibt hier hunderte von Statuen.

Wenn man etwas länger bleiben möchte, gibt es hier dafür die Gelegenheit. Der Tempel unterhält ein Hotel und ein Restaurant, in dem es - selbstverständlich - vegetarische Mahlzeiten gibt.

Bei einem Besuch sollte man etwas Zeit einplanen, denn es gibt jede Menge zu sehen. Sei es in den Hallen oder im Freien, hier gilt es tief durchzuatmen und die Seele baumeln zu lassen. Und natürlich auch die Kamera startklar zu haben. Dank der Beschilderung in chinesischer und englischer Sprache findet man sich hier gut zurecht.

Als etwas störend empfand ich das Vorhandensein eines Souvenirshops innerhalb der Anlage. Es gab dort ein paar schöne Sachen zu erwerben, aber eben auch viel überflüssigen Kram. Während meines Besuchs wirkte dort ein Kalligraph, der künstlerisch chinesische Schriftzeichen zu Papier brachte.

Da es mich am Nachmittag nicht nur nach geistiger Nahrung verlangte sondern auch nach echtem Futter, habe ich mir einen Gang ins Restaurant erlaubt. Es hatte aber den Anschein als ob die Küche (fast) geschlossen war, denn ich bekam nicht das, was ich mir ausgesucht hatte. Als ich mich im Restaurant umsah stellte ich fest, daß jeder Gast vor einer Schale Nudelsuppe saß. Möglicherweise war das das "Notfallprogramm" der Küche...

Es war ein heller sonniger Tag, ideal zum Spazierengehen. Ich hatte Zeit, bummelte durch die Straßen, nahm die Umgebung in mich auf und erreichte nach gut zwei Stunden Fußweg den Tempel. Bei meinen Recherchen auf Reisewebsites fand ich öfter die Klage, daß der Tempel so "weit" weg ist von der nächsten U-Bahn Station. Weicheier! Auf dem großen Bild ist zu erkennen, daß mehr Ausländer als Chinesen hier sind.

Hier war es nicht das einzige Mal, daß ich runde Durchgänge gesehen habe. Sehr gut gemacht, hilfreich und teilweise schön gearbeitet sind die vielen Hinweisschilder auf Hallen und Sehenswürdigkeiten. Im mittleren Bild befindet sich am Geländer ein Wegweiser zur Toilette, das dem Stil der anderen Schilder zumindest nachempfunden ist. Die EXPO-Fähnchen hätte man sich aber schenken können.

Okay, auf dem Schild steht, daß in dem Raum dahinter tausende von Buddhastatuen stehen sollen. Wenn man den Raum betritt weiß man anschließend, warum das da steht. Es sind wirklich viele!

Mittig davor sitzt ein großer goldener Buddha und davor steht ein Altar. Hier wird definitiv gebetet und teilnehmen ist erwünscht, wie man an den roten Kissen leicht erkennen kann. Ich weiß jedoch nicht, ob auch Besucher der Zeremonie beiwohnen dürfen.

Nicht nur die Front ist mit Buddhastatuen dekoriert, sondern auch die Seitenwände. Es fällt nicht schwer zu glauben, daß es tausende sind. In diesem Raum befinden sich Trommeln und eine große Glocke, die für Zeremonien gebraucht werden. Diese offenen Glocken.... sie waren eine permanente Versuchung, der ich nur schwer widerstehen konnte!

Dann hatte ich das seltene Glück, Mönche beim Tischgebet abzulichten. Diese sechs sind selbstverständlich nur ein kleiner Teil der rund hundert Geistlichen, die hier wohnen.

Ein Hinweisschild zum in den Tempelbereich integrierten Hotel und ein Blick die Stufen hinunter.

Ein schön angelegter Garten mit einem Teich gehört ebenfalls zu den Tempelanlagen. Das verwitterte Schild weist darauf hin, daß man keinen Müll hier wegwerfen und die Fische nicht ohne Erlaubnis freilassen soll. Und Fische gibt es hier reichlich! Wunderschöne, bunte Exemplare. Wenn man etwas Futter hinein wirft, gleicht der Teich einem Piranhabecken. Ich habe noch nie Fische gesehen, die sich oberhalb der Wasseroberfläche über andere Fische legen. In der Nähe gibt es zum Ausruhen und Beten diesen kleinen Pavillon.

Dicke, fette Fische leben hier in Frieden. Auf der anderen Seite der Barriere setzt sich die Farbenpracht in den Blumen fort. Dies ist wahrlich ein Ort zum Entspannen und um seinen inneren Frieden zu finden. Eine große Bücherei gibt es hier. Benannt wurde sie in andenken an den ehrwürdigen Hong Yi. Hier könnt ihr nachlesen, wer Hong Yi war und was er geleistet hat. Die Seite ist allerdings in englisch.

Die Hinweisschilder zur Bücherei und zum vegetarischen Restaurant. Vor dem Eingang zum Restaurant steht in der Halle ein hölzerner Buddha. Er lacht und das aus gutem Grund, denn er weiß wahrscheinlich, was ich gleich zu essen bekomme. Diese Suppe fühlte sich so an wie sie aussah: schleimig und glibberig. Geschmeckt hat sie auch nicht, aber der Hunger treibt sie rein. Na gut, ich will mich nicht beschweren, schließlich war ich spät dran, um aus der Küche etwas Warmes zu bekommen. Hätte ich vorher gewusst, was es gab, dann hätte ich dem hölzernen Buddha vielleicht einen Apfel stiebitzt...

Die Gänge sind teilweise mit Lampions geschmückt. Vielleicht waren es Überbleibsel vom Mid-Autumn-Festival, das gerade erst stattgefunden hatte, oder es war Schmuck für den bevorstehenden Nationaltag. Vielleicht hängen die Lampions aber auch immer dort. Zusätzlich waren Gebäude mit roten Bändern geschmückt. Rechts ein Blick auf das Hotel.

Teilweise sind die Räume reich ornamentiert. Eine eigene Ji Gong Halle ist hier vorhanden. Ji Gong (auch Qi Gong genannt) ist eine chinesische traditionelle Form der Meditation, Bewegung, und Konzentration zur Kultivierung von Körper und Geist. Am späten Nachmittag versammelten sich die Mönche zum Gebet.
Rechts im Bild sind Hinweisschilder auf das buddhistische Souvenirgeschäft und auf den Lebensmittelladen.

Die vier Könige sind auch hier zu sehen, allerdings nicht überlebensgroß wie im Longhua Tempel. Die beiden kunstvoll gestalteten Statuen sind hinter Glas und befinden sich im Souveniershop. Man kann sie erwerben. Die Preise sind für die sitzende Statue 188.000 Yuan, für die stehende 1.280.000 Yuan. Wahre Schnäppchen...

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