Abenteuer-Shanghai


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Bei Nacht

Allgemeine Infos

Shanghai bei Nacht, das bedeutet unfaßbar schöne Eindrucke, sprudelndes Leben bis in den frühen Morgen, im Sommer Temperaturen, die es erlauben, barfuß durch die Straßen zu laufen (das ist nur ein Beispiel, bitte nicht wirklich machen).

Wer sich an der Schönheit bunter Lichter und Farben erfreuen kann, der achte auf die fantastisch beleuchteten Gebäude, von denen viele architektonisch schon große Highlights sind; manche sehen so aus, als wären sie auf dem Reißbrett von George Lucas entstanden. Einige Beispiele sind auf der Seite "Architektur, Arbeit und Sicherheit" zu sehen.

Wer den BUND (das ist eine Zeile am Westufer des Huangpu, ursprünglich 1.6 Kilometer lang, für die EXPO 2010 auf 2.2 Kilometer verlängert, bestehend aus alten Gebäuden westeuropäischen Stils der Jahrhundertwende um 1900) bei Tag gesehen hat und ihn schön fand, der wird abends aus dem Staunen nicht mehr heraus kommen. Die Beleuchtung der Gebäude auf der anderen Seite des Flusses ist atemberaubend, die Boote, die auf dem Fluß das Szenario passieren, sind häufig ebenso prächtig gestaltet. Viele Menschen bestaunen hier jeden Abend dieses Spiel aus Licht und Farben.

Erkundungen in einem Radius von 5 Kilometern um das Stadtzentrum machen bei sommerlichen Temperaturen zu Fuß am meisten Spaß. Es hat für mich keine Rolle gespielt, ob es 23 Uhr abends war oder 3 Uhr morgens - das Gefühl war immer dasselbe. Einen Unterschied gab es aber, denn je später es wurde und je weniger Menschen auf den Straßen waren, umso ruhiger wurde es auch. Das eigentliche Wunder daran ist, daß man unbehelligt seines Weges gehen kann. Noch niemand hatte Fragen gehabt, wenn ich durch unbeleuchtete Gassen wanderte, und das meistens allein. Vielleicht hatte ich nur Glück, vielleicht aber sind die Menschen in Shanghai wirklich so freundlich. Ich werde es sicher herausfinden und davon berichten.

Es gibt hier so viel zu entdecken, man kann sich meistens nicht entscheiden, was man zuerst fotografieren soll. Aber das ist auch egal, Hauptsache man fotografiert ALLES. Im digitalen Zeitalter spielt das ja keine Rolle mehr, man ist nicht limitiert wie zu Zeiten des Kleinbildfilms. Kleinbildfilm ? Ich bin sicher, daß einige junge Menschen, die dieses Wort lesen, nicht mehr wissen, was es bedeutet...

Wahrscheinlich, können einige nicht verstehen, warum ich nächtliche Streifzüge durch die Stadt unternommen habe anstatt mich in irgendeiner Bar volllaufen zu lassen, oder in eben solchen Bars Damenbekanntschaften zu machen und am späteren Abend nicht mehr zu wissen, wer und wo ich bin. Denen sei gesagt, daß das echte Shanghai nur außerhalb der Glitzerwelt existiert...

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Und so sieht er aus, der BUND. Prächtige Bauten im Kolonialstil und hell erleuchtet. Wie man sehen kann ist die Uferpromenade etwas erhöht und zwischen dem tiefer davor gelegenen Bürgersteig und der Häuserzeile verläuft eine mehrspurige Hauptverkehrsstraße. Zum Glück gibt es hier Ampeln, das erleichtert das sichere Erreichen des Flusses für einen schönen Abendspaziergang. Wie aber auch schon auf der Nan Jing Road erwartet den friedlichen Wanderer hier eine Vielzahl von Händlern, die ihre zum Teil sinnfreien Produkte an den Mann oder die Frau bringen wollen. Am Flussufer in Pudong wurde mir einmal ein Laserpointer angeboten. Der Händler richtete zur Demonstration den Strahl auf ein Haus am gegenüberliegenden Ufer. Überraschenderweise war der Lichtpunkt dort gut zu sehen. Ich spielte einen Augenblick mit dem Gedanken, mir so ein Ding zu kaufen, aber ich glaube, daß ich ihn am deutschen Zoll hätte abgeben müssen. Laserpointer dieser Stärke fallen doch sicher unter das Kriegswaffenkontrollgesetz, oder nicht?

Von Puxi aus gesehen ist die Skyline von Pudong atemberaubend. Die Gebäude auf der anderen Seite des Flusses sehen nicht nur futuristisch aus, sondern sind auch noch hell und bunt erleuchtet. Links ist der Fernsehturm zu sehen, der Oriental Pearl Tower. Weitere Highlights sind das Aurora-Haus mit seinem riesigen Videoschirm, dahinter in kühlem Blau das World Financial Center (das in 2010 höchste Gebäude Shanghais), und direkt links daneben der Jin Mao Tower, ein Haus das Historie und Moderne miteinander verbindet. Andeutungsweise wurde beim Bau des Jin Mao-Towers das Erscheinungsbild einer Pagode nachempfunden.

Mir ist aber nicht ganz klar, wieso das World Financial Center wie ein Flaschenöffner aussieht. Hatte der Architekt vielleicht ein paar Biere intus, als er das Gebäude entwarf? Das wäre zumindest verständlich...

Noch einmal etwas näher heran geholt sind an den Gebäuden auch Details zu erkennen. Der Jin Mao Tower beherbergte mit der "Cloud 9" die höchste Bar der Welt, bis sie den Titel an die "Ozone Bar" in Hongkong abtreten musste, die im 118. Stock in einer Höhe von 467 Metern im ICC Tower beheimatet ist. Der Blick von der "Cloud 9" soll fanatastisch sein. Ich habe ihn leider aus verschiedenen Gründen nicht selbst genießen können.

I love SH, das ist eine Ansicht, die ich voll und ganz teile. Ein Meer aus Licht und Farben, die sich im Huangpu spiegeln, sorgen für die richtige Stimmung für einen Bummel am Fluss.

Das letzte Abendlicht spiegelt sich in den Fenstern der Hochhäuser. Nach Sonnenuntergang ist es aber im August noch warm genug, um ein wenig spazieren zu gehen. Zum Beispiel nach dem Abendessen. Wie man sieht, haben viele Menschen dieselbe Idee. Ich darf an dieser Stelle darauf hinweisen, daß es nach neun Uhr mitten in der Woche ist!

Hier lebt man noch etwas einfacher. Die Gebäude sind nicht gerade neu, man trifft sich auf dem Gehweg, stellt einen Tisch und ein paar Stühle heraus, und dann genießt man sein Abendessen mit ein paar Gläsern Reisschnaps. Chinesische Lebensart...

Aber auch das ist Shanghai: kleine, dunkle Gassen, die nichts von dem Glamour haben, der die Stadt so wundervoll erscheinen läßt. Ich habe mit Blitz fotografiert, sonst hätte man hier nichts gesehen.

Ähem, ja... Der gelbe Streifen in der Mitte der Karte ist die auf Pfeilern stehende Yan´an Road. Um es genau zu sagen, handelt es sich hier um den Ostteil der Straße, wie auf der Karte unschwer zu erkennen ist: Yan An Dong Lu, wobei Dong (das Zeichen das aussieht als hätte jemand die Zahl 4 gekreuzigt) die Richtung Osten angibt. Überhaupt ist es sehr schwer, sich in Shanghai zu verlaufen. Einfach auf die Straßenschilder achten, da steht die Himmelsrichtung drauf (jedenfalls bei den großen Straßen). Zum Glück muß ich hier nicht Auto fahren. Die grünen Schilder könnte ich nicht lesen, auch wenn ich mich nur mit den vorgeschriebenen 40 km/h bewegte. Da bin ich doch viel lieber zu Fuß unterwegs und genieße das blaue Licht der Yan´an Road, unter deren Fahrbahn ich auf diesem Bild stand.
Das Rot auf dem Bild unten rechts kommt mir aber sehr bekannt vor. Wenn man vor dem 17.11.2010 auf der Huai Hai Road unterwegs war, dann konnte man die Hinweise auf die große Eröffnung sehen.

Ich war im Times Square Apartment Tower auf der Huai Hai Road untergebracht. Der Vorteil war, daß man nicht weit weg war von der Zentrale und auch nicht weit weg vom Markt. Beide Orte waren bequem zu Fuß zu erreichen. Wenn ich abends aus dem Fenster meines Apartments schaute, dann hatte ich aus dem 18. Stock einen wunderbaren Blick auf das Treiben auf der Straße, aber auch eine tolle Aussicht auf die Stadt. Im Bild oben rechts ist in der Mitte die blau beleuchtete Yan´an Road zu erkennen.

Der Times Square ist ein Komplex, der einen Apartment- und einen Büro-Tower sowie eine Shoppingmall beherbergt. Da ich abends gern selbst kochte, besorgte ich mir einen Sparschäler. Die Verkäuferin wusste bestimmt nicht, was man damit macht, so wie sie ihn ansah...

Auf der Huai Hai Road stehen zum Teil außergewöhnliche Bauten, oder zumindest solche, die Interesse wecken. Direkt gegenüber vom Media Markt steht ein Haus, das permanent die Farbe der Beleuchtung ändert. Pink, lila, blau, rot, gelb, grün... Alles ist vertreten. Es handelt sich bei dem Gebäude um das Barbiehaus. So steht es jedenfalls am Schaufenster. Über mehrere Etagen scheint sich die Welt des Modepüppchens zu erstrecken.

Definitiv nicht auf der Huai Hai Road ist diese dunkle Ecke zu finden. Das nenne ich Gottvertrauen. Es ist Nacht, und in dieser Gasse steht unbewacht ein Fahrrad, und Wäsche hängt zum Trocknen. Man muß sein Glück nicht herausfordern, oder?

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